Telefonate mitschneiden und Telefonbetrug vermeiden - so geht's

So zeichnen Sie Telefonate im Festnetz und am Smartphone auf und stoppen damit Telefonbetrüger. Eine Anleitung.

Immer wieder rufen dubiose Verkäufer Kunden an und versuchen diesen nicht erwünschte Verträge unterzuschieben. Das machen mitunter sogar Verkaufsmitarbeiter von Weltkkonzernen wie Vodafone . Wir haben im Beitrag Gericht verurteilt Vodafone wegen untergeschobenen Vertrag dieses Thema behandelt.

Häufig laufen die unterschobenen Verkäufe so ab, dass Kunden dazu gedrängt werden, das Wort „Ja“ oder eine andere Zustimmung zu geben. Diese verknüpft der unseriöse Telefonverkäufer anschließend mit einer ganz anderen Frage, zum Beispiel: „Wollen Sie den Telefonvertrag abschließen?“ Zwar können Kunden von solchen Verträgen wieder zurücktreten, allerdings verschleppen einige Unternehmen diese Möglichkeit und bedrängen Kunden, sodass die Fristen ablaufen. Liegen aber Telefonmitschnitte vor, können Endverbraucher einfacher nachweisen, dass sie keiner Weise eine Zustimmung zu einem Vertrag gegeben haben.

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Es gibt Möglichkeiten Telefonanrufe auf dem Festnetztelefon und auf dem Smartphone mitzuschneiden. Wir gehen in diesem Beitrag auf die Möglichkeiten des Aufzeichnens von Telefonaten im Festnetz und auf dem Smartphone ein.

Wichtiger Hinweis 1: Das unerlaubte Aufzeichnen von Gesprächen ist nicht erlaubt und kann empfindliche Strafen mit sich ziehen (§201 Strafgesetzbuch). Sie müssen den Gesprächspartner darüber informieren, dass Sie das Gespräch aufnehmen. Ist er damit nicht einverstanden, haben Sie immer noch die Wahl das Gespräch unter diesen Bedingungen zu beenden.

Wichtiger Hinweis 2: Probieren Sie in Ruhe das Verfahren Ihrer Wahl aus und vergewissern Sie sich, dass Sie damit einwandfrei Telefonate mitschneiden können. Spielen Sie die Vorgehensweise immer mal wieder durch und prüfen Sie so, ob alles noch so wie geplant funktioniert. Damit vermeiden Sie unliebsame Überraschungen im "Ernstfall".

Die einfachste Möglichkeit, um Telefonate aus dem Festnetz mitzuschneiden, ist, wenn Sie den Lautsprecher des Telefons anschalten, und anschließend das Telefonat zum Beispiel mit einem Smartphone aufnehmen.

Alle Smartphones besitzen die Möglichkeit Sprachnotizen mitzuschneiden.

Wer auf eine Fritzbox setzt und auch ein Fritzfon nutzt, kann Gespräche sehr einfach aufnehmen. Alles was Sie dazu machen müssen, ist einen internen Anrufbeantworter in der Fritzbox einrichten. AVM beschreibt das in der Dokumentation sehr ausführlich. Es gibt bei dieser Methode aber eine große Einschränkung: Sie können Gespräche nur maximal bis 3 Minuten Dauer aufzeichnen.

Danach können Sie auf dem Fritzfon über die Menü-Taste einfach die Aufnahme starten. Die Fritzbox speichert die Aufnahme im internen Anrufbeantworter, den Sie über die Weboberfläche der Fritzbox erreichen, aber auch über das Fritzfon. Sie können auf dem Anrufbeantworter auch eine E-Mail-Weiterleitung einrichten, dann bekommen Sie das aufgezeichnete Gespräch im Anschluss per E-Mail zugestellt.

Mit den meisten anderen Routern funktioniert das nicht, auch nicht bei den Speedport-Routern der Telekom .

Neben den Fritzfon-Telefonen können auch andere Telefone Gespräche mit einer Aufnahmetaste aufnehmen. Ob das bei Ihrem Telefon geht, können Sie in den Einstellungen überprüfen oder in der Bedienungsanleitung nachlesen.

Wenn Sie einen Anrufbeantworter am Telefon mit angeschlossen haben, kann auch dieser die Aufnahme durchführen, wie bei Gesprächen, wenn Sie nicht da sind. Auch hier finden Sie die jeweiligen Informationen in den Anleitungen Ihres Anrufbeantworters.

Auch auf dem Smartphone können Sie das Telefonat über die Lautsprecher ausgeben und dann mit der Aufzeichnungsfunktion eines zweiten Smartphones aufzeichnen. Das geht ganz ohne zusätzliche Apps und Einstellungen. Das klappt natürlich nur, wenn ein zweites Smartphone verfügbar ist.

Mitschnitt-Apps ermöglichen das Aufzeichnen von Gesprächen direkt auf dem Smartphone. Wenn Sie die Aufnahme auf dem gleichen Smartphone starten, auf dem auch das Telefonat läuft, kann das durchaus funktionieren. Es ist aber möglich, dass es zu Störgeräuschen kommt. Das sollten Sie einfach mit den Apps Ihrer Wahl testen.

Eine bekannte App zum Aufzeichnen von Gesprächen ist TapACallPro. Diese steht für iPhones und für Android zur Verfügung. Das Tool kann 7 Tage kostenlos getestet werden. Nach der Testphase kaufen Sie die App oder nutzen sie nicht mehr. Nach der Registrierung der App können Sie bei einem Gespräch einfach die App öffnen und die Aufnahme starten. Das Gespräch können Sie später in der App wieder anhören.

Diese App ist natürlich nur ein Beispiel. Suchen Sie im Apple App-Store oder in Google Play nach den Begriffen „call record“ oder „call recorder“. Hier gibt es sehr viele Apps. In jedem Fall sollten Sie immer zuerst die kostenlosen Apps testen oder die Apps, die eine Testphase bieten. Sind Sie zufrieden mit der App, können Sie diese kaufen, Falls Sie nicht zufrieden sind, testen Sie eben eine andere. Die Apps unterscheiden sich oft in der maximalen Länge, die Sie aufzeichnen können und im Preis. Bekannte Beispiele für Android sind noch:

Anrufaufzeichnung ACR

Anruf Aufzeichnen

Anruf Aufzeichnen

Recostar

Auch für das iPhone gibt es, neben TapACallPro verschiedene Apps, zum Beispiel:

REKK - Call Recorder

Recostar

Callina: call recording app

Automatic call recorder

Auf Android-Smartphones ist es teilweise möglich mit Bordmitteln die Aufzeichnung über die Telefon-App zu starten. Hier erhalten die Gesprächsteilnehmer eine Information, dass die Aufnahme gestartet wird.

Die Einstellungen dazu sind in der Telefon-App bei „Mehr (Dreipunkt-Menü), Einstellungen, Anrufaufzeichnung“ zu finden. Steht die Option nicht zur Verfügung, dann ist Ihr Telefon nicht dafür bereit. Mehr zur Konfiguration dieser Funktion finden Sie in der Android-Dokumentation.

Hinweis: Das iPhone besitzt keine vergleichbare Funktion.

Neben dieser Möglichkeit können Sie auf Android-Smartphones auch den Screen Recorder aus Android 11 verwenden.

Auch dieser zeichnet die Telefonate auf, wenn Sie die Aufnahme starten. Testen Sie diese Funktion aber vor dem ersten "scharfen" Einsatz. Diese Möglichkeiten gibt es aktuell nicht auf dem iPhone .

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